FB 3 Erziehungs- und Kulturwissenschaften

Institut für Evangelische Theologie


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Das ökumenische Frauen*mahl

Frauen an den Tisch. Impulse – Essen – Ermutigung

am Donnerstag, den 6. Juli 2023 von 18.00 bis 21.00 Uhr in der St. Katharinenkirche in Osnabrück.

Zur 375. Wiederkehr des Westfälischen Friedens wollen wir über die Rolle von Frauen in Krieg und Frieden und am Verhandlungstisch informieren und miteinander ins Gespräch kommen. Zwischen den Gängen eines vegetarischen Menus erwarten Sie Inputs von drei kompetenten Frauen.

Prof. Dr. Steffie Schmidt, Juniorprofessorin für Geschichte des Christentums an der Universität Osnabrück, geht der Beteiligung von Frauen an der Aushandlung des Westfälischen Friedens nach.

Christiane Leiste, Programmleiterin Mindful Leadership an der Hochschule Osnabrück, Achtsamkeits- und Lewis Deep Democracy-Trainerin,  führt ein in Friedensinstrumente und Methoden der Konfliktschlichtung.

Dr. Kathrin Wahlmann, niedersächsische Justizministerin, gibt Einblicke in politische Verhandlungen: Was sind die Unterschiede, wenn Frauen Politik machen? Was macht es Frauen schwer in der Politik, wo liegen die Chancen, wenn Frauen Politik machen?

Zur gegeben Zeit lasse ich Ihnen eine Einladung mit allen weiteren Infos zukommen. Ich freue mich  auf einen ermutigenden Abend mit Ihnen und grüße herzlich!

Helga Kramer
Hochschulpastorin
- Evangelische Studierendengemeinde, ESG -
Arndtstraße 19
49080 Osnabrück
Tel. 0176-504 504 89
www.esg-osnabrueck.de

 

 

 

Ökumenischer Hochschulgottesdienst  Sommersemester 2023 "Frieden"

 

 

Teilnehmende des Graduiertennachmittags der
3. Theologien der Uni Osnabrück, Bild: Universität Osnabrück

Teilnehmende des Graduiertennachmittags der 3. Theologien der Uni Osnabrück, Bild: Universität Osnabrück

Neustart des Graduiertennachmittags der
3. Theologien der Uni Osnabrück

Nach einer 3jährigen Corona-Pause ist es am Ende des Wintersemesters 22/23 gelungen, die Graduierten der drei theologischen Institute der Uni Osnabrück wieder zu einem theologischen Austausch auf hohem wissenschaftlichem Niveau zu versammeln.

Nachdem in den Jahren 2018/19 über den Begegnungen jeweils ein gemeinsames Oberthema gestanden hatte, hatte sich das Vorbereitungsteam – bestehend aus Dr. Florian Oepping, Laura-Marie Mork aus der Evangelischen Theologie, Dr. Bacem Dziri und Saliha Kocaman Wilutzki (Institut für Islamische Theologie) sowie Severin Parzinger und Dr. Dorothea Reininger aus der Katholischen Theologie – dafür entschieden, wieder zu den Wurzeln des Graduiertennachmittags zurückzukehren und Promotionsprojekte aus allen drei Theologien vorstellen und diskutieren zu lassen.

So berichtete zunächst Taha Tarik Yavuz unter der Überschrift „Sprache als Vehikel der Theologie- Linguistische Bedeutungen in at-Taftāzānīs (gest. 1390) Šarḥ al-ʿAqāʾid“ von seinen Beobachtungen bei der Analyse rhetorischer Mittel bei at-Taftāzānīs. Seine Schriften gelten bis heute als Standardwerke, dennoch fehlen bislang Forschungsarbeiten dazu. Interessant war das Aufzeigen von methodologischen Differenzen zwischen literarischem und dogmatischem Zugang zur Sprache. Er beobachtete eine Differenz zwischen „Wort“ und „Bedeutung“ sowie zwischen wort-wörtlichem und allegorischem Verständnis im Werk at-Taftāzānīs. An einem konkreten Beispiel – verschiedener Übersetzungen der Sure 41 (11) - wurden der interessierten Zuhörerschaft seine Erkenntnisse verdeutlicht. Seine Promotion verheißt wichtige Forschungsfortschritte, zumal Taha Tarik Yavuz plant, noch unveröffentlichte Manuskripte des Autors zu editieren.

Auch Annika Kretschmann, Promovendin in der Systematischen Theologie des Evangelischen Instituts, widmet sich in ihrer Promotion intensiv dem Werk eines für die – evangelische, aber auch gesamte christliche - Theologie maßgeblichen Autors, dem Werk Karl Barths (1886-1968). Unter dem Titel „Menschenfreundlichkeit Gottes und Humanität des Menschen. Karl Barths christologischer Humanismus“ entführte sie das Publikum in die Gedankenwelt des bekannten reformierten Theologen, der zur Zeit des Nationalsozialismus u.a. für die Bekennende Kirche eintrat und heute manchmal gar als „Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Annika Kretschmann beschäftigt sich in ihrer Promotion speziell mit dem Begriff der Menschenfreundlichkeit Gottes bei Barth. Er kritisierte, dass die „allgemeine Humanität“ zumeist als rein menschliche Humanität verstanden werde, eigentlich aber nur in ihrer Beziehung zu Gott richtig zu verstehen sei. Mehr noch: Gottes Menschlichkeit zeige sich umso mehr in Jesus, der selbst das Angesicht der Menschenfreundlichkeit Gottes sei.

Ein letzter Vortrag des Tages von Severin Parzinger, Promovend der Systematischen Theologie im Institut für Katholische Theologie, entführte die Zuhörenden schließlich in eine ganz andere Welt, nämlich in die der christlich-indigenen Gemeinschaften der Chiquitania in Bolivien. Da er dort selbst längere Zeit gelebt hatte, konnte er deren Art, den christlichen Glauben in ihre traditionell indigenen Bräuche zu inkulturieren, vor Ort und durch Teilnahme an ihren Festen und Bräuchen miterleben und untersuchen. Unter der Überschrift „Glauben in Beziehung mit Anderen. Impulse christlich-indigener Gemeinschaften in Bolivien für die Gestaltung religiöser Differenzen“ versucht er in seiner Promotion eine Antwort auf die Frage zu finden, ob die Gemeinschaften in Chiquitania aus ihren spezifischen Lebens- und Glaubenserfahrungen heraus einen genuinen Beitrag zur Theologie leisten. Anhand einiger sehr anschaulicher Beispiele und Bilder wie etwa die Bräuche beim Patronatsfest der Chiquitania konnte er der Zuhörerschaft u.a. aufzeigen, dass die Chiquitano-Gemeinschaften Subjekte ihrer eigenen kreativen, christlich-indigenen und inkulturierenden Glaubensreflexion sind, deren Bräuche und Glaubenspraktiken im Dialog anzuerkennen sind. Überzeugend war die Erkenntnis, dass erst die persönliche Partizipation und der Austausch über Glaubenspraktiken einen wertvollen Zugang zu ihrer Erschließung im Modus der Übersetzung leisten kann.

Allen drei Vorträgen gemeinsam war, dass sie erneut – in je ihrem eigenen Kontext – die Bedeutung der Hermeneutik für die Theologie herausstellen konnten sowie – ganz im Sinne des letzten Vortrags – die Bedeutung der wechselseitigen Sensibilität im Umgang mit Pluralität im evangelisch-katholischen sowie christlich-muslimischen Dialog aufzeigen konnten.

Der Dank für die Gastfreundschaft geht dieses Mal an das Institut für Islamische Theologie, das die Anwesenden mit allem versorgt hat, was das Herz begehrt. Ein hoffnungsvoller (Wieder-) Anfang, der am 05. Juli 2023 eine Fortsetzung finden soll.